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Weiterbildungsfinanzierung in der Schweiz – Welche Optionen gibt es?

Du möchtest eine Weiterbildung machen und suchst nach einer geeigneten Weiterbildungsfinanzierung? In der Schweiz gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die es dir ermöglichen, deine Weiterbildung zu finanzieren und somit deine persönlichen und beruflichen Wünsche zu verwirklichen.

Von Bildungsgutscheinen über Weiterbildungskredite, von Banken bis hin zu Förderprogrammen von Kantonen – die Schweiz bietet vielfältige Optionen für eine Weiterbildungsfinanzierung. In diesem Artikel werden wir dir einen Überblick über die zehn effektivsten Finanzierungsmöglichkeiten geben und wie du diese nutzen kannst, um deine persönliche Weiterbildung zu fördern.

1. Weiterbildungsfinanzierung durch private Stiftungen und Fonds

Wusstest du, dass es in der Schweiz rund 13.000 Stiftungen gibt, die über ein Vermögen von insgesamt etwa CHF 100 Milliarden verfügen? Viele dieser Stiftungen unterstützen auch Weiterbildungen (Quelle: swissfoundations.ch). Du kannst auf Stipendium.ch prüfen, ob du die Möglichkeit hast, ein Stipendium von einer dieser Stiftungen zu erhalten.

Ein weiteres Programm, das Weiterbildungen fördert, ist „Deine Chance fit zu bleiben“. Es bietet eine bedingte Co-Finanzierung zur Förderung digitaler Fähigkeiten und Grundkompetenzen von Arbeitnehmern in der Schweiz, um ihnen bessere Chancen in einer zunehmend digitalen Wirtschaft zu ermöglichen. Auf lifelonglearning.ch/boost findest du ein Online-Formular zum Ausfüllen.

Zusätzlich können auch die kantonalen Berufs- und Studienberatungsstellen hilfreiche Listen mit entsprechenden Adressen bereitstellen. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) stellt ebenfalls eine Liste mit privaten Stiftungen zur Verfügung, die Weiterbildungsbeiträge unterstützen: www.edi.admin.ch

2. Kantonale Weiterbildungs-Darlehen

In der Schweiz sind für die Vergabe von Weiterbildungs-Darlehen in erster Linie die Kantone zuständig. Jeder Kanton hat eigene Gesetze und Verordnungen zur Vergabe von Weiterbildungs-Darlehen, die individuell für ihr Gebiet gelten.

Die Gesuche für Darlehen müssen in der Regel schriftlich eingereicht werden (CAS, DAS, MAS und EMBAs können nicht über kantonale Weiterbildungsdarlehen finanziert werden). Die entsprechenden Antragsformulare findest du bei der zuständigen kantonalen Weiterbildungs-Dienststelle. Detaillierte Informationen und die Adressen der Dienststellen sind auf der Webseite edk.ch zu finden.

3. Finanzielle Unterstützung mit Bildungsgutscheinen

Im Schweizer Weiterbildungssystem gewinnen Bildungsgutscheine zunehmend an Bedeutung. Die Idee dahinter ist nicht nur finanzieller Natur, sondern auch darauf ausgerichtet, die Barrieren für Teilnehmende an einer Weiterbildung zu senken.

Beispiele hierfür sind der Kanton Luzern, der seit 2019 Gutscheine für Kurse im Bereich der Grundkompetenzen ausgibt, sowie die Non-Profit-Organisation Schweizer Berghilfe, die Weiterbildungen zum Thema Digitalisierung für Personen in Bergregionen unterstützt.

Seit 2018 werden zudem Personen, die eine Weiterbildung mit einer eidgenössischen Prüfung anstreben, mit Weiterbildungsgutscheinen unterstützt.

In der nachfolgenden Tabelle findest du eine detaillierte Übersicht aller Anlaufstellen, die Weiterbildungen mit Bildungsgutscheinen unterstützen.

Quelle: Finanzielle Weiterbildungsunterstützung mit Bildungsgutscheinen

4. Unterstützung vom Bund und SBFI Studienbeiträge

Wer eine eidgenössische Berufsprüfung (eidgenössischer Fachausweis) oder Fachprüfung (eidgenössisches Diplom) absolviert, kann finanzielle Unterstützung vom Bund erhalten. Der Bund gewährt finanzielle Beiträge für die Absolvierung von eidgenössischen Berufsprüfungen und Fachausweisen.

Zusätzlich gewährt das Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) in bestimmten Fällen auch Studienbeiträge. Weitere Informationen dazu findest du auf der Website des SBFI unter www.sbfi.admin.ch.

Aktuelle Weiterbildungskurse, die vom Bund unterstützt werden, findest du hier.

5. Weiterbildungsfinanzierung durch EDUCA SWISS

Educaswiss.ch ist eine Stiftung, die private Darlehen für Bildungsvorhaben vermittelt. Auf der Website von EDUCA SWISS kannst du auch kostenlos dein Budget erstellen und einen Finanzplan erstellen. Weitere Details findest du hier: Finanzplan und Budgetbeispiel bei EDUCA SWISS.

6. Weiterbildungsfonds für Temporärarbeitende

Wusstest du, dass es sogar Weiterbildungsfonds speziell für Temporärarbeitende gibt?

Temptraining fördert die berufliche Weiterbildung von Temporärarbeitenden, die dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) Personalverleih unterliegen. Sie bieten subventionierte Kurse an, die dazu beitragen, deine beruflichen Fähigkeiten zu verbessern und dich fit für die Anforderungen der Zukunft zu machen.

Weitere Informationen dazu findest du hier: temptraining.ch.

7. Weiterbildungsfinanzierung durch die Bank

Viele Banken, wie beispielsweise die Migros-Bank, die Zürcher Kantonalbank und andere, bieten Weiterbildungskredite an. Es ist ratsam, Kontakt mit deiner persönlichen Bank aufzunehmen und dich über deren Konditionen zu informieren.

8. Crowdfunding-Plattformen als Weiterbildungsfinanzierung

Auf lokalhelden.ch findest du eine Zusammenstellung der 20 bedeutendsten Crowdfunding-Plattformen in der Schweiz, darunter auch solche, die Weiterbildungen unterstützen, wie z.B. Splendit, lend.ch, Cashare, Lendora, wemakeit, swisspeers oder Crowdify.

9. Weiterbildungskosten von den Steuern abziehen

Seit 2016 ist es möglich, bei den direkten Bundessteuern bis zu einem Höchstbetrag von CHF 12’000 Kosten für Weiterbildung abzuziehen.

Die Kosten für berufliche Aus- und Weiterbildungen, einschliesslich Umschulungen, können steuerlich abgezogen werden, sofern sie beruflich veranlasst sind. Als beruflich veranlasst gelten Massnahmen, die auf die aktuelle oder zukünftige Berufstätigkeit ausgerichtet sind.

Das Ziel der lernenden Person ist, mit den erworbenen Kenntnissen den Lebensunterhalt zu verdienen, unabhängig davon, ob es sich um eine selbstständige oder unselbstständige Erwerbstätigkeit handelt.

Mehr Informationen findest du hier.

10. Weiterbildungsfinanzierung durch deinen Arbeitgebenden

Immer mehr Unternehmen in der Schweiz bieten ihren Mitarbeitenden Unterstützung bei der Weiterbildungsfinanzierung an. Dies kann in Form von Bildungsfreistellung, Bildungskrediten oder direkter finanzieller Unterstützung erfolgen;

Bildungsfreistellung

Diese Weiterbildungsfinanzierung ermöglicht es Mitarbeitenden, sich für eine bestimmte Zeit von der Arbeit freizustellen, um an einer Weiterbildung teilzunehmen, während das Gehalt weiterhin gezahlt wird.

Bildungskredite

Bildungskredite sind Darlehen, die von Unternehmen zu günstigen Konditionen angeboten werden, um die Kosten für Weiterbildungen zu finanzieren.

Direkte finanzielle Unterstützung

Die direkte finanzielle Unterstützung durch deinen Arbeitgebenden, kann in Form von Zuschüssen oder Rückerstattungen für Studiengebühren erfolgen.

Drei Top-Argumente, wie du deinen Arbeitgebenden überzeugen kannst, damit er deine Weiterbildung finanziert, findest du in unserem Blog-Artikel hier, unter Tipp 11.

Weiterbildungsfinanzierung – eine Vielzahl von Möglichkeiten

Insgesamt bietet die Weiterbildungsfinanzierung in der Schweiz viele Möglichkeiten, um dir die Kosten für deine Weiterbildung zu erleichtern und den Zugang zu qualifizierter Weiterbildung zu fördern. Es lohnt sich, die verschiedenen Optionen zu erkunden und zu nutzen, um deine berufliche und persönliche Entwicklung voranzutreiben.  

Falls du weitere Informationen benötigst oder eine individuelle Weiterbildungsberatung wünschst, steht dir unser CEO und Co-Founder René Beeler unter [email protected] gerne zur Verfügung. Du kannst einen Termin mit ihm vereinbaren, um über deine Anliegen zu sprechen. René freut sich, dir bei deiner Entscheidung behilflich zu sein.